Wieder zurück in Frankreich nehmen wir uns Zeit, um die Normandie zu erkunden
Nach der Rückkehr von Großbritannien zurück „aufs Festland“ wird uns nun so langsam bewusst, dass der Norden Frankreichs und die Normandie eine der letzten Stationen unserer Reise sein wird und wir nun „nur noch“ einen Monat unterwegs sein werden… Oft schwanken wir zwischen Vorfreude auf Zuhause und der Sehnsucht, weiterhin ein Land nach dem anderen zu entdecken.
Im letzten Monat in Großbritannien haben wir relativ lange Strecken in kurzer Zeit zurück gelegt und waren oft auch nur eine Nacht auf einem Stellplatz. In der nächsten Zeit wollen wir es nun deutlich langsamer angehen lassen und verbringen so die nächsten Tage auf einem Campingplatz im Grünen in der Nähe von Lille.
Von dem Vorort kann man mit dem Linienbus entspannt direkt in die Stadt fahren und das nutzen wir natürlich um Lille gleich an mehreren Tagen zu erkunden. Wir lassen uns einfach mal ein bisschen treiben und erkunden die Altstadt. Uns gefallen besonders die vielen kleinen Cafés, in denen man sehr gut das Treiben um einen herum beobachten kann. Besonders beeindruckend sind die Gebäude rund um den Grand Place mit ihren aufwendig gestalteten Fassaden.
Auch gibt es hier einige interessante Kirchen, die teilweise sehr modern gestaltet sind, wie etwa die Glasfassade der Kathedrale von Lille (Cathedrale Notre-Dame-de-la-Treille).
An vielen Orten in der Stadt verteilt findet man Figuren, die irgendwie größer als „normal“ sind oder die Kürbisse anstatt von Köpfen haben.
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Nach dem Trubel in der Innenstadt machen wir uns auf den Weg zum Jardin des Géants, in dem man zwischen den Bäumen und Sträuchern verschiedene Tierskulpturen oder abstrakte Gebilde finden kann. Wir setzen uns immer mal wieder auf Bänke und genießen einfach die Ruhe hier – wie mitten in der Stadt und direkt neben Autobahn und Hauptbahnhof kommt man sich hier jedenfalls nicht vor.
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Außerdem erklimmen wir zusammen den Belfried-Turm, um eine tolle Aussicht über die ganze Stadt zu bekommen. Der Eingang ist etwas versteckt und man muss klingeln, um eingelassen zu werden. Für den Ausblick lohnt es sich aber auf jeden Fall. Danach suchen wir uns eine kleine Kneipe und lassen den letzten Tag in Lille bei einem leckeren Bierchen und einem kleinen Imbiss ausklingen.. 😉
Am Freitag und nach vier Nächten auf einem Stellplatz (wahrscheinlich ein Rekord für uns 😉 ) fahren wir weiter in Richtung Meer, wo wir in der Nähe des Chateau Regniere-Écluse übernachten. Das Schloss ist zurzeit nicht zugänglich, aber nach der Fahrt sind wir froh uns draußen bewegen zu können und machen einen Spaziergang im großen Park.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel Sotteville-sur-Mer machen wir am Samstagvormittag Halt an einem Markt. Manchmal ist das Heimweh nach Thüringen dann doch etwas größer und Martin kompensiert das am liebsten mit einem schönen Abend am Rost 😀 .
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Bei einem Fleischerstand versuchen wir uns mit unseren eher durchwachsenen Französisch-Kenntnissen beraten zu lassen, was man denn hier so auf den Rost legen kann – echte Thüringer Roster gibt es hier ja „leider“ nicht. Schlussendlich nehemen wir einfach ein paar verschiedene Sachen und lassen uns dann überraschen wie es schmeckt. Jetzt brauchen wir nur noch einen Rost und glücklicherweise gibt es auf unserem nächsten Stellplatz einen zum Ausleihen.
Nach diesem reichhaltigen Abendessen beschließen wir, uns am nächsten Tag körperlich zu betätigen. Als wir unsere beiden DDR-Klappräder aus dem Kofferraum holen, bemerken wir, dass eines von Gustavs Hinterrädern nicht mehr so viel Luft hat wie es sollte. Besser gesagt: es ist total platt. Fast schon ein bisschen lustig, dass das jetzt doch noch zum Ende unserer Reise passiert… denn jetzt können wir endlich das Ersatzrad und den Kompressor benutzen, den wir die ganze Zeit herumgefahren haben. Juhu, Radwechsel – das wollte ich doch schon immer mal bei Gustav machen… besonders am Sonntagmorgen auf einem Campingplatz, wenn alle anderen zuschauen 😉
Zuerst fällt uns auf, dass unser Wagenheber in ausgefahrenem Zustand nicht hoch genug ist, um das Rad wechseln zu können. Also müssen wir zunächst das Rad nochmal aufpumpen – in der Hoffnung, dass es die Luft noch lange genug hält – um dann unseren Wagenheber mit einer Holzkonstruktion zu erhöhen. Aus Gründen der Arbeitssicherheit konnten wir diesen Vorgang nicht fotografisch festhalten – aber es hat auf jeden Fall funktioniert. Wir untersuchen später das alte Rad und bemerken, dass wir uns eine Schraube eingefahren haben… bei nächster Gelegenheit werden wir den Reifen auf jeden Fall reparieren lassen.
Ungefähr eine Stunde später als gedacht starten wir dann mit den Rädern in das Nachbardorf Veules-les-Roses, welches vor ein paar Jahren die Auszeichnung als eines der schönsten Dörfer Frankreichs erhalten hat. Nach unserem Besuch können wir diese Wahl sehr gut nachvollziehen… aber Bilder sagen hier sicher mehr als Worte 🙂
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