Von Athen weiter zur Halbinsel Peloponnes

Wir lassen die Großstadt hinter uns um weiter die wunderbare Natur Griechenlands zu entdecken

Nachdem wir die letzten Tage bei Padel auf dem Bauernhof verbracht haben, soll es nun weitergehen in die griechische Hauptstadt. Zuvor wollen wir aber noch probieren uns im Impfzentrum in Thiva für eine Booster-Impfung anzumelden. Laut Padels Mutter soll das ganz einfach möglich sein – wir sollen einfach mal hingehen und uns anstellen. Wir hatten aber nicht damit gerechnet, dass die Bürokratie in Griechenland der deutschen in nichts nachsteht.
Die Mitarbeiter sind zwar sehr freundlich zu uns – so richtig kann uns aber keiner unsere Frage beantworten und wir werden immer wieder von einem zum nächsten Verantwortlichen geschickt. Schlussendlich sollen wir uns beim örtlichen Bürgeramt (KEP) melden, da diese die Impftermine koordinieren. Wir versuchen mehrmals anzurufen, aber wenn wir anfangen Englisch zu sprechen wird einfach aufgelegt. Eine Antwort auf unsere E-Mail haben wir übrigens bis heute nicht bekommen… Wahrscheinlich hätten wir einfach direkt hinfahren sollen aber naja, einen Versuch war es ja wert 😉

Daher beschließen wir dann gegen Nachmittag unseren Weg nach Athen fortzusetzen. Nachdem wir auf unserem Stellplatz angekommen sind fahren wir gleich mit der Metro ins Zentrum und schlendern ein wenig durch die engen Gassen der Altstadt, bis wir schließlich den Hügel erreichen, auf dem die Akropolis steht. Diese wollen wir uns aber erst morgen genauer anschauen – daher ziehen wir wieder weiter ins belebte Monastiraki-Viertel. Heute wollen wir uns mal etwas gönnen 🙂 Wir suchen uns eine schöne Rooftop-Bar und genießen bei einem leckeren Getränk den Ausblick auf die beleuchtete Akropolis.

Durch den Wind wird es hier oben aber bald recht frisch und hungrig sind wir ja auch noch. 😉 Wir finden ein kleines Restaurant, bevor es dann schließlich zurück zu Gustav geht. Wir haben uns in Athen einen recht zentrumsnahen Stellplatz gesucht, doch wir stellen bald fest, dass das eben auch Nachteile hat. Eigentlich parken hier Reisebusse und LKW´s und so herrscht auch die ganze Nacht über reger Betrieb und der ganze Platz ist fast taghell ausgeleuchtet…

Am Dienstag fahren wir dann mit dem Bus ins Zentrum und laufen bis hoch zur Akropolis. Obwohl eigentlich Regen angesagt war ist bestes T-Shirt-Wetter 🙂 Immer wieder sind wir sehr froh, dass wir außerhalb der Saison in Griechenland sind – auch Athen ist da keine Ausnahme, denn auch so sind genug Menschen hier oben unterwegs.
Wie ich bereits in unserem letzten Bericht über Delphi geschrieben habe, sind Martin und ich jetzt nicht die „Interessiertesten“, wenn es um Ruinen und alte Steine geht 😉 Aber trotzdem ist es wirklich sehr beeindruckend, dass diese mehrere tausend Jahre alten Gebäude noch teilweise erhalten sind und das die alten Griechen damals schon so etwas bauen konnten.

Nach dem Besuch der Akropolis laufen wir dann weiter in Richtung Kerameikos-Viertel. Ich hatte mich vor unserem Besuch über die verschiedenen Viertel Athens etwas informiert und auf verschiedenen Blogs und Reiseportalen wurde Kerameikos als alternatives Szeneviertel beschrieben… Leider macht es auf uns hier nicht so den Eindruck. Zwar gibt es immer mal Bars oder ein Café und ein zum Kunstzentrum umfunktioniertes altes Gaswerk. Aber Straßenkunst oder auch Läden mit Handwerk usw. finden wir nicht wirklich. Ich vermute, dass hier leider Corona und vorher vielleicht auch die Wirtschaftskrise ihr Übriges getan hat…  Trotzdem ist es immer wieder spannend Neu und Alt (z.B. bei den Baustilen) so nah nebeneinander zu sehen. Auch die eine oder andere politische Aussage kann man unter den verschiedensten Graffitis finden. Später machen wir uns dann wieder auf den Weg nach Psyri, wo es uns gestern auf dem Heimweg schon ganz gut gefallen hat. Wir trinken noch entspannt einen Kaffee und beobachten vorbeigehende Leute und die vielen Straßenkatzen (die von den Einwohnern aber gut gefüttert werden 🙂 ).

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Gegen Abend sind wir dann wieder auf unserem Stellplatz und sind richtig froh in unserem Bus ein ruhiges Plätzchen zu haben. Städte sind zwar immer interessant, aber meistens haben wir beide nach zwei Tagen schon wieder genug 😀 Am Mittwoch fahren wir daher weiter in Richtung Korinth. Schon nach ein paar hundert Metern treffen wir an einer Ampel auf drei Tramper, die auch in unsere Richtung wollen – also nehmen wir sie einfach mal mit. Die drei wollen in den nächsten Tagen nach Meteora, was eigentlich auch noch irgendwann unser Ziel ist. Für uns ist es einfach total interessant die verschiedenen Geschichten und Reisepläne anderer Leute kennen zu lernen.

In Korinth besichtigen wir noch spontan zusammen den Kanal, der wirklich sehr beeindruckend ist. Der Kanal wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, damit sich die Schiffe die Umfahrung der Halbinsel Peloponnes sparen konnten (um die 325 km zusätzlich). Zurzeit ist der Kanal aber wegen eines Erdrutsches auf unbestimmte Zeit gesperrt und die heutigen großen Containerschiffe passen hier wahrscheinlich auch gar nicht mehr durch.

Nachdem wir noch kurz einkaufen waren verabschieden wir uns von Anouk, Silouane und Loucien (wir hoffen natürlich, dass wir uns die Namen richtig gemerkt haben 😉 ) und wünschen uns gegenseitig noch eine gute Reise. Für uns geht es weiter zu einem Stellplatz am Meer. Nach dem Stadttrubel wollen wir einfach wieder mal die Ruhe genießen. Nach unserer Ankunft erkunden wir noch die felsige Küste und beschließen morgen Vormittag nochmal einen längeren Spaziergang hierher zu machen.

Für die nächsten Tage ist nun leider eher wechselhaftes Wetter angesagt, weshalb wir uns auf den Weg zu einem Camper-Stop in der Nähe von Korinth machen. Schon bei der Ankunft werden wir sehr herzlich von Kristina empfangen. Sie und ihr Mann sind hier eigentlich auch selbst Gäste – kommen aber schon seit einigen Jahren her und haben auch den Lockdown im letzten Jahr hier verbracht. Wir kommen gleich ins Gespräch und erfahren, dass die beiden schon Reisen auf der ganzen Welt unternommen haben und eigentlich auf dem Weg in die Mongolei waren… bis Corona kam.
Am Abend gönnen wir uns dann mal einen kleinen Luxus und lassen uns bekochen. 🙂 Der Besitzer des Campingplatzes hat frische Dorade auf dem Markt geholt und wir melden uns gleich mal zum Abendessen an – das können wir uns ja nicht entgehen lassen. Besonders lecker ist vor allem der gebackene Fetakäse in Blätterteig und Honig.

Am Freitagvormittag ist das schlechte Wetter dann endgültig angekommen. Der Regen ist so stark, dass die Regenrinnen im Dorf alle überlaufen; ein paar Leute legen schon Sandsäcke vor ihre Türen. Auf unserem Stellplatz fällt der Strom aus, denn anscheinend hat es irgendwo in eine Steckdose rein geregnet. Der Besitzer ruft daraufhin gleich einen Elektriker, aber später am Abend ist dann nochmal der Strom weg… Den Fehler hat er wohl bisher nicht gefunden 😉 
Wir haben uns für heute aber vorgenommen, endlich mal unsere Wäsche zu waschen, denn das letzte Mal ist schon wieder zwei Wochen her. Auf unserem Campingplatz gibt es aber keine Waschmaschine und daher entscheiden wir uns es mal in der Wäscherei im Dorf zu versuchen. Beim letzten Waschen hat das Trocknen drei Tage gedauert und wir hoffen, dass wir das Problem somit vermeiden können. 😉

Da es am Nachmittag dann doch nochmal aufklart, fahren wir zur Burg, die direkt über dem Dorf liegt. Oben angekommen stellen wir dann zwar leider fest, dass sie bereits geschlossen hat, aber der Ausblick über die Landschaft und den Golf von Korinth entschädigt auch 🙂 Gegen Abend fahren wir dann wieder zu unserem Stellplatz. Ich mache vorher aber noch kurz einen Abstecher zum Keramik-Laden 🙂

Nachdem wir uns am Samstagvormittag von Kristina und ihrem Mann Reinhard verabschiedet haben holen wir erstmal unsere Wäsche ab. Und es hat einfach alles richtig gut geklappt: die Wäsche ist sauber, trocken, gebügelt (!!) und duftet auch noch total gut. Und für den ganzen Service (es waren mindestens 3 Maschinen) haben wir 25€ bezahlt. Dann fahren wir gleich weiter in Richtung Süden nach Nafplio, wo wir uns heute die Altstadt anschauen wollen. Wir haben nur nicht daran gedacht, dass heute Samstag ist – dementsprechend sind hier natürlich auch viele Tagestouristen unterwegs. Und auch der Parkplatz am Hafen ist voll mit Autos und Wohnmobilen, von denen mindestens die Hälfte ein deutsches Kennzeichen hat. Schon auf dem Stellplatz bei Korinth kam es uns so vor, dass alle Langzeitreisenden auf der Halbinsel Peloponnes überwintern wollen… 😀

In der Altstadt laufen wir dann ein wenig durch die Gassen, aber es ist schon sehr viel los hier – irgendwie sind wir das gar nicht mehr so richtig gewöhnt. Wir schauen uns noch kurz die Aussicht von den Treppen zur Burg über die Stadt und die Bucht an und fahren dann weiter zu unserem Stellplatz. In der kommenden Woche wollen wir den Süden der Peloponnes-Halbinsel erkunden und suchen uns daher einen Platz am Strand in der Nähe von Astros. Außer uns stehen schon zwei weitere Autos hier (natürlich Deutsche 😉 ). Gegen Abend hin nimmt der Wind dann immer mehr zu, sodass wir schließlich irgendwann mitten in der Nacht nochmal umparken. Sowas kommt eben auch manchmal vor… 

Am nächsten Tag – es ist übrigens der erste Advent – kommen wir dann gleich ins Gespräch mit unseren Nachbarn Caro, Chris und Miro, die ihre Elternzeit für eine Europareise nutzen. Wir tauschen uns aus über unsere Routen und stellen fast, dass wir sogar fast zeitgleich in Finnland waren. Später erkunden Martin und ich dann noch ein wenig die Umgebung und das angrenzende Naturschutzgebiet. In der vorherigen Nacht haben wir von dort nämlich eine Art „Heulen“ gehört und waren uns aber nicht sicher, ob es von Tieren oder Menschen kommt 😀 . Wir finden später heraus, dass es hier übrigens Schakale gibt.
Außerdem schneide ich auf dem Weg zurück noch ein paar Olivenzweige und verschiedene Nadelbaumzweige ab (natürlich nicht im Naturschutzgebiet), denn für mich gehört ein Adventskranz unbedingt dazu.

Ehrlich gesagt, ist bei uns bisher nicht so wirklich Weihnachtsstimmung aufgekommen, was natürlich auch am Wetter liegt. Nicht mal einen Glühwein haben wir bisher getrunken… Die Griechen schmücken ihre Häuser und Städte zwar auch, aber ein Orangenbaum mit Lichterkette ist für uns einfach nicht weihnachtlich 😀 Wir verbringen des restlichen Sonntag noch am Strand, quatschen ein bisschen mit Caro und Chris und gehen sogar nochmal baden. Ab morgen wollen wir dann die sogenannten Finger der Peloponnes erkunden, die alle weiter im Süden liegen.

2 Kommentare

  1. Hach ja! Wenn’s tröstet, hier gibt’s auch kaum Glühwein. Genießt weiter so schön.

    • Hey Maria, nicht mal im HdH?
      Wir sind jetzt mittlerweile nördlicher und damit auch im Kälteren unterwegs. Hier schmeckt der selbstgemachte Glühwein auch wieder 😉 . Viele Grüße aus Florenz und eine schöne Weihnachtszeit 🙂

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