Geschichtsträchtige Orte in Andalusien

Wir erkunden Granada, Ronda und den Caminito del Rey

Heute geht es für uns von der Wüste bei Gorafe weiter nach Granada. Auf dem Weg in Richtung Westen wird es um uns herum langsam etwas grüner und es gibt auch wieder mehr Bäume auf den Hügeln. Durch die vielen Olivenplantagen erinnert uns die Landschaft ein wenig an Griechenland. Um die Stadt Granada zu besichtigen haben wir uns wieder für einen Stellplatz entschieden, der etwas außerhalb liegt und gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Um schon mal einen ersten Eindruck von der Stadt zu bekommen fahren wir am späten Nachmittag mit dem Bus rein und laufen ohne großen Plan durch die Straßen. Rund um die Kathedrale befinden sich viele kleine Gassen in denen man sich fast wie auf einem Basar vorkommt. Natürlich sind die Läden stark auf den Tourismus ausgerichtet, schön anzusehen ist es trotzdem.

Im Altstadtviertel Albaicin merkt man an den Häusern noch deutlich den maurischen Einfluss und in den verwinkelten Straßen kann man sich sehr gut verlaufen. Wir schaffen es aber trotzdem bis zum Mirador de San Nicolas, von dem man eine wunderschöne Sicht auf die beleuchtete Alhambra hat. Um uns herum sitzen viele andere Leute und kurz bereuen wir es, dass wir uns keinen Sundowner mitgebracht haben. Nach ein paar Minuten kommt dann aber eine Polizeistreife vorbei und zwei junge Männer neben uns müssen ihren Wein in ein Gulli kippen – alle anderen haben ihre Flaschen schnell in ihren Rucksäcken versteckt. In Spanien ist das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit eigentlich nicht erlaubt wie wir herausfinden. Da haben wir aber nochmal Glück gehabt 😀

Wir machen uns nicht zu spät wieder auf den Rückweg, denn morgen haben wir einiges vor. Natürlich möchten wir uns die Alhambra nicht entgehen lassen wenn wir schon einmal hier sind. Dafür haben wir uns extra Tickets im Voraus gebucht, denn die Festung ist die meistbesuchte Touristenattraktion Spaniens und gehört bereits seit 1984 zum Weltkulturerbe. Die ganze Anlage hat eine sehr spannende und wechselhafte Geschichte aber ich versuche mich hier wirklich nur auf ein paar Eckdaten zu konzentrieren 😀 .
Während der Herrschaft der Mauren war Andalusien ein sehr reiches Land, das für seine Einwohner damals Luxus wie Wasserleitungen, Krankenhäuser und Schulen zur Verfügung stellen konnte. Bis zum Jahr 1492 war das Emirat Granada die letzte maurische Bastion in Spanien und fiel dann an die spanische Krone. Nach der Machtübernahme wurden große Teile der jüdischen und muslimischen Bevölkerung vertrieben, verfolgt oder zwangschristianisiert. Die spanische Inquisition hatte hier einen ihrer Höhepunkte.

Die Alhambra besteht aus verschiedenen Teilen wie der Sommerresidenz Generalife, der Verteidigungsanlage Alcazaba, den Nasridenpalästen, dem Palast Karls V. und verschiedenen Gärten und Parkanlagen. Das klingt nicht nur nach einem riesigen Gebäudekomplex – wir haben hier ganze fünf Stunden verbracht und nicht mal alles gesehen 😀 . Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, denn die Architektur der verschiedenen Gebäude ist wirklich einzigartig. Mit den vielen Brunnen und Wasserspielen ließen sich die heißen Sommer sicher recht gut aushalten und die verzierten Innenhöfe der Nasridenpaläste wirken wie aus den Märchen von 1001 Nacht.

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Die heimlichen Stars der Alhambra sind für uns aber auch die vielen (und teils sehr dicken) Katzen, die überall in den Gärten herumlaufen und ihre Kontrollgänge auch in den Toiletten machen 😀 . Gegen Nachmittag laufen wir dann zurück in die Stadt und machen erstmal eine kleine Pause bei einem Kaffee. Von den vielen Eindrücken sind wir am Ende aber so platt, dass wir nur noch einmal kurz durch die Straßen schlendern und bereits am frühen Abend mit dem Bus wieder zu unserem Stellplatz fahren und uns einen ruhigen Abend machen.

Am nächsten Tag geht es für uns dann weiter in Richtung Westen in der Nähe von El Chorro, wo wir uns einen Stellplatz mit Aussicht auf die umliegenden Stauseen ausgesucht haben. Nach der Ankunft am späten Nachmittag genießen wir hier bei einem Kaffee noch die letzten Sonnenstrahlen und beobachten einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Für den Donnerstag haben wir Karten für den Caminito del Rey vorbestellt. Zum Glück haben wir vor ein paar Tagen noch erfahren, dass man hier Tickets im Voraus buchen muss, denn sonst wären wir sicher ziemlich spontan vorbei gefahren 😉 . Dieser Wanderweg ist sehr gut besucht, wie sich nun herausstellt, denn wir bekommen gerade noch so einen Parkplatz (und es ist mitten in der Woche). Am Einlass kriegt dann jeder einen Helm in die Hand gedrückt und schon geht es los. Zu Beginn sind wir zwar eine Gruppe von ca. 20 Leuten, aber ziemlich schnell teilen sich dann alle auf.
Ursprünglich wurde dieser Weg gebaut um Baumaterial für die umliegenden Talsperren schneller transportieren zu können. Auch die Anwohner aus den umliegenden Dörfern nutzten ihn als Schulweg oder Weg zur Arbeit. Durch Witterungseinflüsse verfiel der Caminito aber recht schnell und wurde, nachdem Kletterer ums Leben gekommen waren, für die Öffentlichkeit gesperrt. 2015 erfolgte dann die Wiedereröffnung des komplett neu angelegten Pfades. Gefährlich ist hier jetzt nichts mehr; es sei denn man legt es wirklich darauf an… Der alte Weg befindet sich teilweise aber immer noch unter dem jetzigen und oft sieht man die großen Löcher im Beton. Puh, ein wenig aufregend ist es doch 😉

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Der Caminito del Rey ist wirklich ein sehr schöner (und heute auch sicherer) Wanderweg; vor allem die Schluchten und die Ausblicke in die Täler sind total beeindruckend. Sehr oft haben wir auch einfach nur die Gänsegeier beobachtet, die sich von Felsvorsprüngen stürzen oder ganz weit oben in Gruppen kreisen. Der einzige kleine Nachteil ist, dass natürlich viele Menschen hier sind und sich an manchen besonders spektakulären Aussichten Schlangen zum Fotografieren bilden. Aber so ist das eben mit schönen Plätzen und ein wenig wird der Zugang ja durch die vorausgehende Ticketbuchung  beschränkt.

Von der anderen Seite der Schlucht fahren wir dann mit einem Bus zurück zum Parkplatz und suchen uns erstmal den nächsten Stellplatz für die Nacht. Wir haben Glück und finden eine Aussicht auf den Stausee – ungefähr gegenüber dem von letzter Nacht. Am Abend setzen wir uns dann mit einem Sundowner vor Gustav und genießen die Aussicht und den Sonnenuntergang.

Nachdem wir jetzt eigentlich fast eine Woche durchgängig sonniges Wetter hatten beginnt der Freitag eher trüb und bewölkt. Daher legen wir mal wieder einen Fahrtag ein und machen uns auf in Richtung Ronda. Auf dem Weg dahin legen wir einen kurzen Stop in Setenil de las Bodegas ein – eine Stadt die sozusagen in den Fels gebaut wurde. In einem Restaurant gönnen wir uns ein leckeres Mittagessen und schlendern dann noch ein wenig durch die Straßen.

Da wir mal wieder eine Dusche gebrauchen können suchen wir uns für die nächsten zwei Tage einen Campingplatz. Dieser liegt in dem Naturpark Sierra de la Nieve ganz in der Nähe von Ronda. Nachdem wir in den letzten Tagen recht oft unseren Stellplatz gewechselt haben, ist es auch schön zwei Tage an einem Ort zu verbringen.
Den Samstag nutzen wir für einen kleine Spaziergang im Naturpark und ansonsten genießen wir einfach nur die Sonne.

Am Sonntag brechen wir auf nach Ronda und natürlich ist dementsprechend viel los in der Stadt. Die Parkplatzsuche gestaltet sich daher auch ziemlich schwierig und schlussendlich stellen wir uns etwas außerhalb auf einen Lidl-Parkplatz. Wir erkunden die Stadt und suchen uns ein kleines Restaurant zum Mittagessen bevor es dann zur berühmten Brücke geht. Diese verbindet zwei Stadtteile von Ronda, die durch eine Felsenschlucht getrennt sind. Die beste Aussicht auf die Brücke hat man aber von unten und daher machen wir uns auf den Weg.

Während es oben in der Stadt ziemlich windig war und wir deshalb unsere Winterjacken angezogen haben, ist es auf dem Weg in die Schlucht windstill und richtig warm – eigentlich schon fast sommerlich. Die Leute, die uns von unten entgegen kommen haben teilweise kurze Hosen und T-Shirts an. Damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet 😀

Rundherum blühen die Mandelbäume

Für die Nacht suchen wir uns einen Stellplatz an einem Stausee in der Nähe von Zahara de la Sierra. Auf dem Weg dahin fahren wir durch die Ausläufer des Naturparks Sierra de Grazalema und weil es uns so gut gefällt nehmen wir uns vor nochmal her zu kommen und ein wenig mehr Zeit hier zu verbringen.

5 Kommentare

  1. Schleicher Sven

    Hej ihr Zwei…Was für eine Überraschung. Zwei lange Berichte in kurzer Zeit von Euch.Schön bei einer Tasse Kaffee zu lesen,wenn draußen gerade ein Sturm in Sachsen alles durchschüttelt.Weiterhin gute Reise wünschen Sven und Andrea.

  2. Liebe Louise Lieber Martin ,
    Ich möchte mich heute bei eurer Webseite melden . Ich hatte bis jetzt , nur Informationen von Oma (Mutti) oder von Sven.
    Eure Europa Reise und die Bilder die ich bisher gesehen habe , haben mich sehr beeindruckt. Spanien ist ganz sicher ein traumhaftes Land , die Erinnerungen die ich an das Land habe , sind nur Positiv.
    „Man Reist nicht um Anzukommen , sondern um zu Reisen“. (Johann Wolfgang von Goethe)

    • Hey Mike,
      schön, dass du mal hier bei uns vorbei schaust und dankeschön für das Lob 🙂
      Das Zitat können wir mit unseren bisherigen Erfahrungen nur bestätigen.
      Viele Grüße ins Ländle,
      Louise und Martin

  3. Hach. Die schönen Bilder. Wie gerne wären wir bei euch…
    Aber wer füttert denn dann die ganzen Katzen und Hunde in der Türkei, Griechenland, Bulgarien…. 😀
    Ich liebe das Zitat von Goethe, dass hier erwähnt wurde. Das macht ihr schon alles richtig! Go for it…

    • Hey Björn,
      gut dass auf euch Verlass beim Hunde und Katzen füttern 😉
      Ja, das Zitat passt wirklich sehr gut auf unsere Reise; genau wie bei euch!
      Liebe Grüße an euch beide in die Türkei

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