Einsame Traumstrände in Nordspanien

Wir genießen die Ruhe und Einsamkeit an Galiciens Küste

Santiago de Compostela – diese Stadt kennen die meisten sicher als Ziel des Jakobsweges. Wir sind natürlich auch neugierig darauf und wollen vielleicht einige Pilger beim Eintreffen beobachten. Was wir aber nicht erwartet hatten: die Altstadt ist genauso spannend und sehr schön. Zwar gibt es hier im Vergleich zum Rest Galiciens eindeutig mehr Touri-Läden aber wir konzentrieren uns mehr auf die vielen alten Häuser und die verwinkelten Gassen. Pilgerer sehen wir aber leider nicht viele – es ist wahrscheinlich einfach noch zu früh.

Am späten Nachmittag fahren wir dann weiter zu unserem heutigen Stellplatz, von dem man einen tollen Blick über den Ria de Muros hat. Rias sind hier im Nordwesten Spaniens eine typische Küstenform, die ein wenig an die Fjorde in Norwegen erinnert. Was uns besonders auffällt ist, wie deutlich man den Unterschied zwischen Ebbe und Flut sieht. Als wir unseren Stellplatz erreichen ragt die Insel neben uns deutlich aus dem Wasser heraus. Ein paar Stunden später kommt man gerade noch so mit trockenen Füßen hinüber.
Wir setzen uns mit einem Feierabendsbier ans Ufer und genießen den Sonnenuntergang.

Die sogenannten hórreos, Speicher für Mais und anderes Getreide, gehören in Galicien zu jedem Haus. 

Der Dienstagmorgen begrüßt uns mit wunderbarem Sonnenschein und richtig warmem Wetter. Wir fahren an der Küste entlang weiter nach Norden und machen zum Mittag eine Pause am Praia de Carnota. Ein paar Einheimische verbringen ihre Mittagspause auch hier, aber der Sandstrand ist einfach so riesig, dass wir uns fühlen als wären wir alleine hier.
Irgendwie müssen wir immer wieder daran denken, dass nur wenige hundert Kilometer weiter südlich in Portugal die Wohnmobile und Campervans dicht an dicht stehen. Hier ist es zwar ein wenig frischer, aber man hat einfach Platz und kommt sich auch nicht störend vor. Aber am Ende ist es gut für uns, wenn Galicien noch nicht so viele für sich entdeckt haben 😉

Später fahren wir weiter zum Kap Finisterra, wo das eigentliche Ende des Jakobsweges ist. Wir finden eine Steinsäule mit der typischen Muschel, auf der Kilometer 0 geschrieben steht. Vor der Entdeckung Amerikas galt dieses Kap wohl als Ende der Welt – daher auch der Name. Wir genießen jedenfalls die Sonne und machen nach einem kurzen Spaziergang um den Leuchtturm eine Kaffeepause. Wobei Kaffeepause eigentlich nicht so richtig passt, denn es ist schon halb sechs 😀 . In Galicien befinden wir uns in der gleichen Zeitzone wie Deutschland – da wir aber viel weiter im Westen sind geht die Sonne hier im April erst gegen neun Uhr unter, was für unser Zeitgefühl ganz schön verwirrend ist.

Daher müssen wir uns nun auch etwas beeilen um unseren nächsten Campingplatz bei Muxia noch vor um acht zu erreichen. Als wir ankommen ist der Eigentümer anscheinend aber selbst noch mit ein paar Arbeiten beschäftigt. Da wir die einzigen Gäste sind können wir uns irgendwo auf dem Gelände einen Platz aussuchen. Wir erkunden noch kurz den Privatstrand und wollen dann eigentlich duschen gehen. Entgegen der Auskunft vom Eigentümer kommt aber nirgendwo warmes Wasser… Martin erkundigt sich bei ihm, ob eventuell der Boiler noch nicht angeschaltet ist, es scheint aber wohl ein schwierigeres Problem zu sein. Um zehn Uhr abends kommt sogar noch ein Klempner vorbei, aber schlussendlich bekommen wir einfach einen Schlüssel für eine Blockhütte und haben somit für die nächsten Tage unser privates Bad 🙂

Am Mittwochvormittag nutzen wir noch einmal das sonnige Wetter und gehen runter zum Strand. Nach einer Runde Beachtennis ist uns ziemlich warm und wir beschließen zu baden. Puh, einmal rein und untertauchen geht aber dann reichts auch schon wieder 😀 .

Nach dem Mittag fahren wir in die nahegelegene Hafenstadt Muxia und erkunden diese ein wenig zu Fuß. Wir spazieren bis zum Leuchtturm, beobachten einige Zeit lang einfach nur die hohen Wellen und entdecken am Hafen ein wenig Straßenkunst.

Am späten Nachmittag zieht es dann aber so langsam zu und wir machen uns auf zum Campingplatz. Das Wetter am Donnerstag ist dann ein Mix aus dunkelgrauen Wolken, Regen und starkem Wind, sodass man eigentlich gar keine Lust hat rauszugehen. Auch der Campingplatz-Hund hat keine Lust auf Regen und sucht Unterschlupf bei unserer Blockhütte 😀 . Eigentlich können wir von unserem Platz aus die kleine Hafenstadt Muxia gegenüber in der Bucht sehen, aber heute ist alles einfach nur grau und am Horizont vermischen sich Meer und Himmel. Naja, wir nutzen die Zeit und schreiben am nächsten Beitrag, sortieren Bilder und und und…

Auch am nächsten Morgen hat es noch nicht richtig aufgeklart, aber wir fahren trotzdem weiter zum Leuchtturm am Kap von Vilán. Gegen Nachmittag dringen dann aber immer wieder mal ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und so langsam verzieht sich das Grau. Wir erkunden die Küste und sitzen bestimmt eine halbe Stunde nur auf den Felsen um die Wellen zu beobachten 😀 . Auf dem Rückweg entdecken wir einen Abzweig vom Pfad und entschließen uns kurzerhand hier auch nochmal lang zu laufen. Nach ungefähr zehn Minuten erreichen wir einen steilen Abhang, von dem man die Nachbarbucht überblicken kann. Der kleine Umweg hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn auch hier haben wir wieder eine wunderschöne Aussicht. Eigentlich könnte man die ganze Zeit Fotos machen und nach den tollen letzten Stränden fallen mir gar nicht mehr so viele Wörter zum Beschreiben ein – wahrscheinlich müssen hier einfach die Bilder wirken 😉 . Galicien hat es uns auf jeden Fall angetan…

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Da sich der Himmel gegen Abend immer mehr aufklärt versuchen wir auch hier nochmal den Leuchtturm bei Nacht zu fotografieren. Lange halten wir aber nicht durch denn das größte Problem besteht darin, dass sich das Salz immer wieder auf der Kameralinse absetzt und die Bilder dadurch unscharf aussehen…

Volle Konzentration... 😉

Auf unserem Aussichtspunkt über die Bucht hat es uns gestern so gut gefallen, dass wir beschließen nach dem Frühstück am Samstagvormittag nochmal hinzulaufen. Außerdem hat der Wind etwas nachgelassen, sodass Martin diesmal auch die Drohne steigen lassen kann.

Danach fahren wir weiter nach Laxe, wo wir die Stadt ein wenig zu Fuß erkunden und uns danach ein leckeres Mittagessen gönnen 🙂 . Wir entscheiden uns dann aber dafür den sonnigen Nachmittag am Strand zu verbringen und fahren daher noch bis zum Praia do Soesto. Auf dem Parkplatz sehen wir bereits einige andere Wohnmobile – das ist Premiere in Galicien. Außerdem sind auch ein paar Surfer im Wasser aber es gibt hier leider keine Möglichkeit ein Brett auszuleihen, weshalb wir uns auf eine Decke legen und versuchen uns bei den anderen ein paar Tricks abzuschauen 😉 .

Über Nacht ist es an diesem Strand nicht erlaubt hier zu stehen und wir fahren eine Bucht weiter, welche uns fast noch besser gefällt…

In den letzten Tagen haben wir es immer wieder vor uns hinausgeschoben, aber da es in der nahegelegenen Stadt Laxe eine Möglichkeit zum Wäsche waschen gibt nutzen wir diese. Danach geht es dann weiter in Richtung Norden, wo ich die Töpferstadt Bunes ausfindig gemacht habe 😉 . Da es aber Sonntag ist haben leider fast keine Werkstätten auf und nach kurzer Zeit geht es dann weiter bis zu unserem nächsten Campingplatz bei Arnados. Dort genießen wir an der Bar noch ein kühles Getränk lassen unsere Strandwoche ruhig ausklingen…

2 Kommentare

  1. Hallo ihr Beiden, wieder ein toller Bericht und super Bilder dazu. Vielen Dank dafür, es macht Lust auf mehr. Bleibt gesund und noch viele tolle Erlebnisse. Liebe Grüße

  2. Die Strände sind umwerfend und das Wasser so herrlich einladend, sauber und klar. Schön, dass ihr schon reinhüpfen konntet! Viel Vergnügen weiterhin

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