Überraschungsland Dänemark

oder: Warum es auch gut sein kann, sich (fast) gar nicht über das Reiseziel zu informieren...

Lange Zeit stand für uns nicht wirklich fest, wo wir zuerst hinfahren wollen, wenn wir Deutschland verlassen. In der engeren Wahl standen Skandinavien bzw. Richtung Norden, Frankreich oder Großbritannien. Die Entscheidung haben wir dann einfach von der aktuellen Lage abhängig gemacht. So kam es dann eigentlich, dass wir uns über Dänemark, wo wir ja eigentlich „nur durchfahren“ wollen nicht wirklich Gedanken gemacht haben. Wie das aber meistens so ist, wird man genau dann positiv überrascht, wenn man mit wenig Erwartungen ran geht. So ging es uns nun in Dänemark – aus dem geplanten „schnell durchfahren“ sind dann am Ende 6 Tage geworden.

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Nach 2 Tagen Ausspannen an der Ostsee bei Assens fahren wir heute weiter nach Odense. Ehrlich gesagt kannte ich bisher – und auch nur vom Name her – in Dänemark nur die Städte Kopenhagen und Roskilde (Roskilde Festival 😉 ). Odense ist mit ca. 200.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Dänemarks. Durch die große Anzahl an Studenten und Familien wirkt die Stadt sehr jung, was man unter anderem an den vielen kleinen Cafés, Parks mit Spielplätzen und unzähligen Fahrradfahrern merkt. Wir erreichen um die Mittagszeit die Stadt, daher zieht es uns erstmal zum einem Streetfood-Markt, welcher in Odense in einer ehemaligen Lagerhalle untergebracht ist. Uns fällt es richtig schwer uns zwischen den vielen verschiedenen Gerichten aus allen erdenklichen Ländern zu entscheiden. Schlussendlich sind wir pappsatt und müssen uns fast zu einem Stadtrundgang zwingen.

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Möglicherweise wirken wir etwas verloren – jedenfalls spricht uns auf dem Weg zur Altstadt ein Mitarbeiter der Touristinfo an, ob wir Hilfe brauchen oder etwas Bestimmtes suchen. Wir wollen uns eigentlich nur ein bisschen umsehen, aber wir bekommen von ihm einen Stadtplan mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Total nett, sowas ist uns bisher in keiner Stadt passiert 🙂 Die Altstadt ist außerdem echt sehenswert. Odense ist übrigens die Geburtsstadt von Hans Christian Andersen – daher gibt es hier ein Museum und in der ganzen Stadt verteilte Märchenfiguren.

Am späten Nachmittag fahren wir weiter zu einem Stellplatz in der Nähe von Roskilde. Hier gibt es eine Toilette und sogar frisches Wasser, wofür man nichts bezahlen muss! Wir verbringen einen ruhigen Abend und beschließen am nächsten Morgen einfach noch einen Tag länger zu bleiben. Das Wetter ist heute sowieso wechselhaft, weshalb wir die Zeit für Lesen, Blog schreiben und am Wasser chillen nutzen. Außerdem teste ich das erste Mal unseren Omnia-Camping-Backofen für ein leckeres Bananenbrot aus. Den hat Martin mir geschenkt, denn ein Jahr ohne Backen und Ofengerichte konnten wir uns nämlich nicht vorstellen 😉

Am Mittwoch (7. Juli) wollen wir weiter nach Kopenhagen fahren. Aber wie das eben so ist, geht immer dann was schief, wenn man wirklich mal zeitig losfahren will. Vor der Abfahrt möchten wir unseren Frischwassertank nochmal auffüllen. Dafür haben wir entweder einen 20m langen Wasserschlauch oder einen Trichter mit einem kurzen Schlauchstück dran. Unser Anschlussstück am langen Schlauch passt aber nicht an den dänischen Wasserhahn. Also eben Trichter und Gießkanne nehmen 😉 Natürlich muss genau jetzt das Schlauchstück vom Trichter abfallen und im Frischwassertank landen. Nach diversen Versuchen mit Draht usw. den Schlauch wieder aus dem Tank zu bekommen müssen wir einsehen: der Tank muss ausgebaut werden. Dazu müssen wir unseren Kofferraum fast komplett ausräumen und den Anschluss am Tank abschrauben. Das sind dann solche Momente, in denen man sich denkt „Oh man, ich hab da jetzt echt überhaupt keine Lust drauf. Aber irgendwann später wird sich´s auch nicht von alleine gelöst haben…“.

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Der Übeltäter

Wir kommen irgendwann nachmittags in Kopenhagen an und gehen auf unserem neuen Stellplatz erstmal duschen. Anschließend erkunden wir auf unseren Klapprädern ein wenig die Altstadt und die Freistadt Christiania.  Kopenhagen überrascht uns total – wir fühlen uns irgendwie sofort wohl. Die Altstadt ist so schön mit den vielen bunten Häusern an den Kanälen. Es liegt bestimmt auch am EM-Spiel aber die ganze Stadt ist strahlt eine tolle Stimmung aus. Wir wollten eigentlich in einen englischen Pub gehen um das Spiel gegen England zu verfolgen, denn wir hatten vermutet, dass dort an so einem Tag niemand ist. Nun ja, vor dem Pub steht eine riesige, feiernde Menschenmenge und die ganze Stadt ist so voll, dass man vermuten könnte, es gibt kein Corona. Irgendwann finden wir dann aber noch eine Bar mit Public Viewing. Die Stimmung nach dem Spiel ist (verständlicherweise) das komplette Gegenteil zu vorher und wir schauen, dass wir schnellstmöglich unseren Campingplatz erreichen.

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Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Schweden. Aber vorher stärken wir uns noch beim Streetfood-Markt in Kopenhagen im alten Hafenviertel. Außerdem müssen wir vor der Überfahrt nach Schweden noch etwas Bier einkaufen 😉 . Und dann geht es über die Öresundbrücke nach Malmö. Nach unserem Aufenthalt in Kopenhagen (und den Menschenmassen 🙂 ) wollen wir jetzt erstmal in die Natur.

Unser Fazit aus Dänemark ist, dass die Dänen echt wissen, wie man feiert und seine Mannschaft anfeuert. Außerdem waren wir auch total überrascht von den kostenlosen Stellplätzen, die von Ehrenamtlichen und Vereinen gepflegt werden. Was uns erst im Nachhinein aufgefallen ist: wir mussten für unseren Aufenthalt in Dänemark kein Geld wechseln und hatten daher auch nie eine dänische Krone direkt in der Hand. Für uns als Deutsche ist das irgendwie schon seltsam, dass man alles und überall (auch nur zwei Bier in der Kneipe) bargeldlos bezahlt.

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Auf Schweden habe ich mich auf unserer Reise mit am meisten gefreut, denn als Kind habe ich die Geschichten von Michel aus Lönneberga und Pippi Langstrumpf total geliebt. Mit meiner Oma habe ich mir später auch oft die „Sonntags-Schnulzenfilme“ von Inga Lindström angeschaut – natürlich nur wegen der Landschaften 😉 . Hoffentlich sind die roten Holzhäuser auch wirklich so wie in meiner Vorstellung…

Die erste schwedische Zimtschnecke… 

Wir finden einen Stellplatz in der Nähe eines Sees „mitten in der Pampa“ in Südschweden in der Nähe von Lund. Am lautesten hört man hier die unzähligen Wildgänse schnattern und ab und zu eine Kuh muhen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Lund geht es am nächsten Tag weiter in Richtung Ostseeküste zu einem Campingplatz direkt am Meer. Das „Freistehen“ ist an der Ostsee irgendwie gar nicht so einfach, wie wir uns das dachten. Wie vermutlich an vielen Plätzen gab es in den letzten Jahren wohl einfach zu viele schlechte Erfahrungen mit Campern, die in der Natur übernachten.

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Wir lassen uns einfach mal 3 Tage ein bisschen treiben, machen einen Ausflug nach Ystad und Ales Stenar (mit den Klapprädern – die sind echt oft in Benutzung 😉 ). Ales Stenar ist eine ca. 1.400 Jahre alte sogenannte Schiffssetzung, die vermutlich von den Wikingern geschaffen wurde. Ich würde die Anlage (fachlich sicherlich falsch) als eine Art „Stonehenge in Schiffsform“ beschreiben, nur dass man hier richtig um die Steine herumlaufen kann. Es gibt verschiedene Deutungen, welchem Zweck Ales Stenar diente wie zum Beispiel als bronzezeitlicher Sonnenkalender, Grabanlage oder auch Orientierungshilfe für Seefahrer. Die Kühe, die auf den Weiden ringsherum grasen, scheint das nicht so zu interessieren… Für uns ist das Ganze aber auf jeden Fall sehr beeindruckend.

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Den Sonntagabend lassen wir dann in der Strandkompaniet ausklingen, welches ganz in der Nähe unseres Zeltplatzes ist (und es wird sogar eigenes Bier gebraut!). Die nette Kellnerin gibt uns gleich noch ein paar Tipps für Schweden auf unserer weiteren Reise. Am Montagmorgen geht es dann weiter in Richtung Norden. Lasst euch überraschen… 🙂

PS: Martin und ich möchten uns noch für die vielen netten Kommentare von euch unter unseren Beiträgen bedanken 🙂 Wir freuen uns auf die nächsten… 

3 Kommentare

  1. …und wieder ein toller Beitrag 😍
    Daniel und ich haben uns 2016 (wow, ist das schon wieder lange her) auch auf Anhieb in Kopenhagen verliebt. Ich kann eure Begeisterung total verstehen. Bin gespannt, wie es in Schweden weitergeht 🇸🇪
    Ganz liebe Grüße aus Porstendorf 🙂

  2. Endlich mal alles in einem Rutsch durchgelesen, die Zimtschnecke sieht verdammt gut aus 😀 ! Bin auf eure schwedischen Abenteuer gespannt, hej då!
    Weiter so, ihr zwei Goldstücke ♡

  3. Tolle Berichte, tolle Bilder, die Lust auf Reisen machen. Bitte noch ganz viel mehr davon. Genießt die Zeit in vollen Zügen. 😊 LG

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