Vorbereitungen, Vorbereitungen und nochmal Vorbereitungen

…oder: Wenn´s einfach wäre, würde es ja jeder machen 😉

Für eine Langzeitreise, wie wir sie unternehmen wollen, gibt es Einiges vorzubereiten. Natürlich kann man auch erstmal ohne große vorherige Organisation starten, aber unterwegs möchten wir dann doch lieber unsere Ruhe haben und die Zeit genießen ohne an Krankenkassenformulare, Wohnungsübergabe o.ä. zu denken zu müssen. Und die Corona-Situation macht das Ganze nun nicht unbedingt einfacher.

Zu unserer Reiseroute hatten wir uns immer mal Gedanken gemacht und der Plan war bisher einmal im Uhrzeigersinn angefangen in Skandinavien rund um Europa zu fahren. Dazu haben wir einfach bei einem Bierchen und einer Flasche Wein 😉 Punkte von Orten, die wir gern besuchen wollen, auf einer großen Karte eingetragen und diese dann zu einer Route verbunden. Corona hat das natürlich alles über den Haufen geworfen. Eigentlich sind wir eher die „groben“ Planer und schauen dann vor Ort, was uns gefällt und wo wir länger oder kürzer bleiben möchten. Doch nun muss man sich vor der Einreise in ein Land überlegen, wo man danach hinwill und ob man dann überhaupt von einem ins nächste Land fahren kann.

Ungefähr 4 Monate vor unserem geplanten Start am 20. Juni haben wir angefangen die ersten großen Vorbereitungen zu treffen. Ein wichtiger – oder besser gesagt aufregender – Schritt für mich war meinen Job zu kündigen; einen Monat später war dann unsere Wohnung dran. Martin hat das Glück von seinem Arbeitgeber eine Auszeit in Form eines Sabbaticals ermöglicht zu bekommen. 

Nach meiner Kündigung habe ich mich beim zuständigen Arbeitsamt arbeitssuchend gemeldet beziehungsweise bin ich ab dem 1.6.2021 arbeitslos. Durch eine Eigenkündigung besteht zunächst für drei Monate eine Sperrfrist, in der man keine Bezüge erhält. Ab dem 20.6. habe ich mich dann sozusagen „abgemeldet“, da ich mich ja nicht in Deutschland aufhalte, was heißt, dass ich dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehe und somit auch kein Arbeitslosengeld erhalte. Nach unserer geplanten Rückkehr Ende Juni 2022 melde ich mich dann bei der Arbeitsagentur „wieder an“, stehe dem Arbeitsmarkt zur Verfügung und erhalte daher dann auch Arbeitslosengeld.
Hier muss ich wirklich sagen, dass mich die Mitarbeiter der Arbeitsagentur immer gut beraten haben und auf Rückfragen freundlich geantwortet haben. Bei meiner Krankenkasse war das alles etwas schwieriger; hier bin ich auch immer noch in Abstimmung zu meinen Versicherungszeiten und es trudeln ständig Fragebögen oder E-Mails ein, dass ich Dies und Das nachweisen muss. Hier muss man wohl einfach hartnäckig bleiben. 

Wichtig für die Abmeldung bei der Krankenkasse ist unter anderem eine sogenannte Langzeitauslandskrankenversicherung, die wir direkt online über HanseMerkur abgeschlossen haben. Eine „normale“ Reise-Auslandskrankenversicherung ist nämlich nur für eine begrenzte Aufenthaltsdauer von meistens 4 bis 6 Wochen gültig. Das war uns dann aber doch etwas zu gewagt…

Vor der großen Fahrt musste unser Reisemobil Gustav nochmal zum TÜV, was zunächst ohne große Zwischenfälle geklappt hat. Aber wenn alles wie am Schnürchen klappen würde, wäre das ja langweilig. 😉 Daher erscheint kurz nach dem TÜV-Check und pünktlich zwei Wochen vor unserem Abfahrtstermin auf dem Display der Bordcomputers folgende Fehlermeldung: Glühkerzen kontrollieren lassen
Das scheint wohl eine FIAT-Krankheit zu sein, und mal schnell reparieren lässt es sich auch nicht. Unsere Wohnmobil-Stammwerkstatt ist vor Ferienbeginn natürlich restlos ausgebucht, also geht´s zur FIAT-Fachwerkstatt. Dort wird festgestellt, dass 2 der 4 Glühkerzen defekt sind und daher ausgetauscht werden müssen. Nach 5 Tagen können wir unseren Gustav aber zum Glück schon wieder holen und mit 2 neuen Glühkerzen kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen…

Tatkräftige Unterstützung beim Einräumen

Wir nehmen uns dann mehrere Tage Zeit um alles Nötige einzupacken beziehungsweise die letzten kleinen Bastelarbeiten an Gustav durchzuführen. Die größte Herausforderung für mich ist, Klamotten für ein Jahr sowie vier Jahreszeiten einzupacken.. und wahnsinnig viel Platz für alles hat man ja auch nicht. Wir müssen uns also auf das Wesentliche reduzieren – mehrmals gehen wir das Gepäck durch und überlegen uns: Wofür brauchen wir das wirklich? Können wir das unterwegs besorgen? Am Ende kann man sich sowieso nicht auf alles vorbereiten – also Mut zur Lücke beweisen 🙂

2 Kommentare

  1. Ich wünsche euch viel Spaß, viele Eindrücke und einen möglichst reibungslosen Verlauf.
    Ich freue mich auf weitere Beiträge „von unterwegs“.

    Dr.V

  2. Gunter Herklotz

    Also Hochachtung!!! Viel Erfolg bei Euren Träumen. Ich werde es verfolgen.Toi,toi,toi

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