Strandtage auf Peloponnes

Wir genießen die Sonne und entdecken Traumstrände

Am heutigen Montag verlassen wir unseren Stellplatz am Strand wieder, denn wir müssen ein wenig einkaufen und wollen auch gern mal wieder duschen 😉 Daher geht es für uns auf den nächst gelegenen Campingplatz bei Leonidi. Hier finden wir auch einen kleinen Supermarkt, der von einer sehr netten älteren Frau betrieben wird. Da hier in der Nebensaison nicht viel los ist, macht sie heute mit uns wahrscheinlich ihren Tagesumsatz… Dafür bekommen wir aber auch ein paar Müsliriegel geschenkt 🙂 .
Am Campingplatz angekommen nutzen wir dann nochmal das sonnige Wetter und gehen baden – genauer gesagt gehe ich im Meer baden und Martin gönnt sich ein Feierabendsbierchen. 😉

Frisch geduscht geht es am Dienstag weiter in Richtung Süden nach Monemvasia, deren Altstadt auf einem großen Felsen vor der Küste liegt. Dafür müssen wir aber nochmal über eine sehr enge Serpentinenstraße rauf auf eine Hochebene. Die Landschaft hier oben steht in einem krassen Gegensatz zum Meer und den Sandstränden. Wenn wir nicht wüssten, dass wir in Griechenland sind, könnte man es fast mit den kargen Hochebenen in Norwegen vergleichen. Um uns herum sind nur Felsen, Sträucher und Nadelbäume, ab und zu kleine mit Steinen übersäte Felder und auf der zweistündigen Fahrt begegnen uns vielleicht 10 Autos.

Schon bei der Ankunft in Monemvasia wird uns klar, warum diese Stadt lange Zeit als uneinnehmbar galt. Vor uns ragt ein riesiger Felsen aus dem Meer, der bloß durch eine schmale Zufahrt mit dem Festland verbunden ist. Heute ist es zwar nur ein bisschen windig und trotzdem gelangen die Wellen fast auf die Straße. Zuerst schauen wir uns die Unterstadt an, die in den letzten Jahrzehnten umfassend renoviert und wieder aufgebaut wurde. Heute sind hier fast nur Hotels, Restaurants und kleine Läden zu finden, aber Ende November ist es zum Glück eher ruhig 🙂

Auf dem Weg zur Oberstadt begegnen wir dann auch noch einigen Katzen, von denen uns eine sogar bis ganz nach oben begleitet. Von oben hat man nochmal einen wahnsinnig tollen Ausblick auf die ganze Umgebung und natürlich auch die Unterstadt. Nachdem wir die alten Festungsanlagen erkundet haben geht es dann wieder nach unten, wo wir uns einen Kaffee zum Sonnenuntergang gönnen 🙂

Unseren Stellplatz direkt am Strand erreichen wir daher leider erst im Dunkeln. Am nächsten Morgen freuen wir uns dann umso mehr, denn es ist so warm, dass wir am Strand frühstücken und danach sogar baden gehen können – und heute ist der erste Dezember 😀 .

Erst gegen Mittag brechen wir dann zu unserem nächsten Ziel. Am Strand in der Nähe von Gythio befindet sich ein altes Schiffswrack, welches mittlerweile schon stark verrostet und zerfallen ist. Durch die Nähe zum Strand ist die Dimitrios heute ein beliebtes Fotomotiv. Auf dem Parkplatz ist dementsprechend viel los – eigentlich sind hier fast nur deutschsprachige Reisende unterwegs, die anscheinend alle auf der Peloponnes überwintern. Daher kommen wir ziemlich schnell mit Ute und Björn ins Gespräch, die neben uns parken. Wir wollen später in die jeweils entgegengesetzte Richtung weiterfahren und geben uns gegenseitig Tipps für die nächsten Ziele. Nach dem Mittagessen genießen wir am Strand das gute Wetter und bleiben bis zum Sonnenuntergang hier. Für die Nacht suchen wir uns dann aber noch einen anderen Platz, denn hier ist es uns einfach zu voll…

Nach einer recht stürmischen und somit unruhigen Nacht fahren wir am Donnerstag weiter bis nach Kalamata. Auf dem Weg dahin erkunden wir die Halbinsel Mani – sozusagen der mittlere aller drei Finger der Peloponnes. Wir kommen durch viele kleine urige Dörfer, in denen die Häuser größtenteils noch in der ursprünglichen Steinbauweise gebaut sind. Generell wirkt Mani auf uns wilder und auch weniger touristisch erschlossen als der rechte Finger, was sicher auch an den sehr hohen Bergen (über 2.000 m) und den vielen zerklüfteten Felsen liegt.
Am späten Nachmittag erreichen wir Kalamata und entscheiden uns erstmal ein wenig die Strandpromenade zu erkunden. Wir kommen an einer kleinen Bäckerei vorbei und beschließen nach typischem griechischem Weihnachtsgebäck zu fragen. Es gibt sogar eine Art Lebkuchen und wir bekommen von dem netten Verkäufer auch eine Kostprobe. Unser nächstes Adventskaffee am Sonntag ist auf jeden Fall gesichert 🙂

Bevor wir am Freitagvormittag dann aufbrechen, müssen wir natürlich nochmal alle Katzen streicheln 😉 Dann fahren wir los um nun auch den linken Finger zu erkunden. Eigentlich wollte wir uns die Stadt Koroni anschauen, aber selbst in der Nebensaison finden wir hier keinen Parkplatz. Vermutlich haben die Einheimischen schlechte Erfahrungen mit Campern gemacht, denn auf unsere höfliche Nachfrage bei einem Hotel, ob wir eine Stunde auf dem Kundenparkplatz stehen dürfen, bekommen wir nur ein genervtes „Nein“. Viele andere Parkmöglichkeiten gibt es in den engen Straßen aber nicht und irgendwie haben wir dann auch einfach keine Lust mehr… Wir beschließen weiter bis zu unserem nächsten Stellplatz zu fahren und dort einfach einen ruhigen Nachmittag zu verbringen. 

Bereits während der Fahrt haben wir gemerkt, dass der Wind langsam an Stärke zunimmt. Am Strand unseres Stellplatzes sehen wir dann die riesigen Wellen. Hoffentlich wird diese Nacht ruhiger… Wir wollen uns die Wellen aber erstmal ein wenig anschauen und setzen uns mit einem Kaffee ans Meer. Schon nach wenigen Minuten sind unsere Gesichter und Hände total salzig und klebrig von der Gischt und durch Martins Brille sieht man fast gar nichts mehr 😀

Schon bei unserer Ankunft auf dem Stellplatz haben wir festgestellt, dass hier fast ausschließlich deutsche Wohnmobile stehen. Einige unserer Nachbarn erfüllen zudem noch die gängigen Klischees… So ist heute beispielsweise die zum Campingplatz gehörende Taverne ab 18 Uhr geöffnet – natürlich sind alle außer wir pünktlich da 😉 Da wir den Altersdurchschnitt hier deutlich drücken, werden wir irgendwie oft und gern angesprochen und in den üblichen Smalltalk über das Wetter eingebunden. Trotzdem beschließen wir am nächsten Tag weiterzufahren 😀
Die ganze Nacht über lässt der Sturm nicht nach und am nächsten Morgen stellen wir fest, dass die Straße am Strand komplett überflutet ist und ein Stück des Sandstrandes einfach weggespült wurde. Ganz schön aufregend…

Wir fahren weiter nach Methoni, wo wir uns eine alte Festung anschauen. Da es immer noch recht stürmisch ist, schlägt das Meer hohe Wellen und kracht gegen die alten Steine. Sogar hier oben auf den Mauern bekommen wir noch Spritzer ab. An der Südspitze der Festung befindet sich ein Turm, der beim heutigen Wellengang gerade noch erreichbar ist. Dass dieser Turm für die Bewohner bei Belagerungen der letzte Rückzugsort war können wir uns gut vorstellen.

Am Nachmittag fahren wir dann weiter in Richtung Norden, wo wir uns heute auf einem Stellplatz mit Ute und Björn treffen wollen. Bei dem kleinen Ort Elea gibt es ein riesiges Gelände direkt am Strand, auf dem man sich einfach wo man will hinstellen kann. Neben Ute und Björn sind bereits Sarah & Tobi, Mareike, Sophie & Fabi vor Ort, sodass wir schon fast eine Wagenburg bilden können. Später kommen dann auch noch Sandra und David mit ihren Zwillingen dazu.
Nach so langer Zeit unterwegs ist es für uns hier ein bisschen wie ankommen und wir genießen es sehr abends mit den anderen zusammen zu sitzen. Am Sonntag ist dann auch schon der zweite Advent und nachdem wir baden waren und am Strand etwas entspannt haben, gibt es für alle zusammen Adventskaffee 🙂 Mit dem Adventskranz, dem griechischen Gebäck, Apfelkuchen und der passenden Musik ist es dann fast ein bisschen weihnachtlich – nur dass wir im T-Shirt draußen sitzen 😀

Den Sonnenuntergang schauen wir uns zusammen bei einem kleinen Bierchen am Meer an und später machen wir ein gemütliches Lagerfeuer mit Musik. Mal sehen, ob wir hier überhaupt wieder weg fahren … 😉

4 Kommentare

  1. Das war so schön euch zu treffen und dass ihr euch dann nach Elea habt locken lassen. Schade, dass ihr schon weiter gefahren seid. Wir hätten gerne noch mehr lange Tafeln und Lagerfeuerabende mit Louise an der Ukulele erlebt. Aber diese Momente sind wunderschön und flüchtig. Umso schöner, dass wir in Kontakt sind. Genießt die Tage in Venedig, Liebe Grüße Ute & Björn

    • Hey,
      ja die lange Tafel und die Abende mit Lagerfeuer und Kartenspielen vermissen wir auch schon. Aber vielleicht verschlägt es euch doch nochmal in den westlichen Teil 😉
      Noch eine schöne (warme) Zeit auf Kreta und bis bald

  2. Herrlich, klingt so wunderschön, besonders, wenn man mit euch schon am Lagerfeuer saß und erahnen kann, wie Louises Ukulele klingt <3

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